Wenn man nichts tun muss, aber es trotzdem tut, und das äußerst charmant! - Randy Crawford in der Laeiszhalle
von Katrin Dürwald
Wenn ein Konzert mit Standing Ovations anfängt, welche Steigerung kann es dann noch geben? – Stehend und klatschend begrüßten die Hamburger am vergangenen Sonnabend Randy Crawford. Ein Herr in schwarzem Livree begleitete die Grande Dame des Soul bis zum Bühnenabsatz. Sie genoss den Beifall sichtlich, lachte erfreut ins Publikum, schoss ein paar Bilder auf dem Handy und setzte sich dann behäbig auf einen Schemel. Sie schien etwas unzufrieden zu sein mit ihrem roten Kostüm, denn es spannte über dem Bauch, so dass sie mitunter an sich „herumzuppelte“, um es in Form zu bringen.
Wenn ein Konzert mit Standing Ovations anfängt, welche Steigerung kann es dann noch geben? – Stehend und klatschend begrüßten die Hamburger am vergangenen Sonnabend Randy Crawford. Ein Herr in schwarzem Livree begleitete die Grande Dame des Soul bis zum Bühnenabsatz. Sie genoss den Beifall sichtlich, lachte erfreut ins Publikum, schoss ein paar Bilder auf dem Handy und setzte sich dann behäbig auf einen Schemel. Sie schien etwas unzufrieden zu sein mit ihrem roten Kostüm, denn es spannte über dem Bauch, so dass sie mitunter an sich „herumzuppelte“, um es in Form zu bringen.
Sie begann
mit „You might need somebody“, und im Moment des Wiedererkennens gab es Pfiffe
und Klatscher, die angesichts der warmen Stimme Crawfords schnell verebbten.
Wir tauchten ein in die Zeit der frühen 80er. Ihre Stimme klang dabei so
perfekt moduliert wie auf ihren Platten. Hell und weich interpretierte sie die
Balladen, kräftig und glasklar ertönte sie bei den rhythmischeren Stücken. Sie
musste ihr Publikum nicht gewinnen, sie hatte es bei ihrem Erscheinen bereits vollständig
eingenommen. Aus der Menge ertönte ein „Randy, we love you“, und sie gab es
umgehend mit einem „I love you too“ zurück, das alle im Saal irgendwie auch auf
sich bezogen. Ihre Band ordnete sich ihr bedingungslos unter und suchte
jederzeit ihre Stimme zu stützen. Dem Gitarristen Allen Hinds gelang das
vorzüglich: Er schien jede musikalische Freiheit seiner „Chefin“ zu erahnen und
passte sich ihr spielend an.
In den Pausen berichtete sie von ihrem Leben in kalifornischen
Venice Beach und von Kolibris und Eisvögeln in ihrem Garten, um dann auf ihre Kindheit
und Jugend in Georgia überzuleiten. Der Song „Rainy Night in Georgia“ gefiel
mir nicht so gut. Die Band begleitete den Song plätschernd wie in einer Jazz-Bar,
und die Melancholie des Songs ging dabei bedauerlicherweise verloren. Einige
Lieder ließ sie nur durch ihren großartigen Bassisten Nick Sample begleiten. In
diesen Momenten kam ihr Rhythmus-Gefühl und ihr Wissen um das perfekte Timing
voll zum Einsatz. Mit den Worten, zu diesem Song hätten Einige im Saal
sicherlich ihre Kinder gezeugt, stimmte sie dann „One day I‘ll fly away“ an.
Der
Höhepunkt des Abends war der Song, mit dem sie 1978 zum Star wurde: Streetlife.
Der erste Rang stand zuerst, das Parkett folgte. Die Menschen wippten und
tanzten zur Maxi-Version des Songs. Es war gleichzeitig das offizielle Ende der
Show. Crawford kam noch einmal zurück und spielte „Almaz“.Noch einmal schwelgten
die Besucher in ihrem unverkennbaren Vibrato, dann war endgültig Schluss. „Was
für eine Stimme!“, war einer der meistgehörten Sätze im Foyer.
12.05.2018
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