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Pianist Piemontesi spielt Schubert und Schumann mit Fingerfertigkeit und Gefühl

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von Katrin Dürwald Es gibt keine Abende mehr, in denen man ausschließlich zu Schubert und Chopin schwelgen kann. Zu einem ordentlichen Konzertabend gehört auch immer etwas das Ohr Herausforderndes. Manchmal ist das schon aus dem Programm herauszulesen. Manches Mal komme ich nach der Pause wieder in den Saal, und die Hälfte des Publikums ist verschwunden! – Das ist ein deutlicher Warnhinweis, dass es jetzt anstrengend wird. Uns hat es nach Reinbek verschlagen, das idyllische Tor zum Sachsenwald. Das SHMF hat in den Festsaal des Reinbeker Schlosses eingeladen. Parken ist kein Problem. Wir wandeln auf einer kurzen schmalen Allee über holpriges Kopfsteinpflaster und erblicken einen offenen Arkadenhof mit prächtigem Oleander zwischen den Säulen. Der Backstein des schön renovierten Renaissance-Baus leuchtet in Rot- und Gelbschimmern. Wir nutzen die Zeit vor dem Konzert dazu, die Räumlichkeiten des Schlosses zu erkunden. Es ist allgemein eher unmöbliert. In einigen wenigen Zimmern st

Fasziniert von der geballten Melancholie vierer Männer: Schubert – Goerne – Kentridge - Hinterhäuser

Erster März, meteorologischer Frühlingsanfang: Draußen herrscht ein eisiger Wind. Bei minus 8°C driften Eisschollen auf der Elbe. Drinnen steht „Die Winterreise“ von Schubert auf dem Programm, im Großen Saal der Elbphilharmonie. Welch eine prophetische Glanzleistung der Programmorganisation. Was mir gleich auffällt: sie haben die hinter dem Bühnenhalbkreis liegenden Plätze nicht verkauft. Das ginge auch nicht, weil hinter dem Flügel eine hohe Wand mit blassen Zeichnungen aufgebaut ist. Sie erinnert ein wenig an das Zettel-Chaos des schizophrenen John Forbes Nash aus dem Film „A Beautiful Mind“. Pianist Markus Hinterhäuser und Bariton Matthias Goerne betreten die Bühne. Kaum hat Goerne zu singen begonnen, wird ein aus Einzelbildern zusammengeschnittener Trickfilm des Künstlers William Kentridge auf die Wand projiziert. https://www.youtube.com/watch?v=Do3_OvxSITo Akustisch schwanke ich zwischen Begeisterung und Enttäuschung. Ich bin begeistert über die schöne Stimme und die fe