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Sommerlicher Vorgeschmack auf das Festival „Musik in den Häusern der Stadt“

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Jungpianisten Hanni Liang und Alexander Vorontsov zeigen Fingerfertigkeit und Spielfreude von Katrin Dürwald Der Tonali-Saal ist ein sehr junger Konzertsaal und gleichzeitig ein sehr alter. Das Gebäude wurde um 1890 als Pferdestall im Hinterhof des Grindelviertels errichtet und diente später unter anderem als Spirituosenlager. Vor kurzem wurde die Decke angehoben und mit zeitgemäßer Technik versehen. Die Wände wurden geweißt, aber man kann im Mauerwerk noch deutlich ehemalige Türen erkennen, und die Fenster versprühen noch 70er Jahre- Charme. Seit Januar dieses Jahres gibt es den Tonali-Saal. Beim Betreten steigt einem ein feucht-schimmliger Geruch in die Nase, der für ein feuchtes Mauerwerk spricht. Hohe Luftfeuchtigkeit und schlechte Belüftung könnten dem Steinway-Flügel auf Dauer schaden, befürchte ich. Abgesehen davon fängt man hier ganz von selbst an zu schwitzen. Viele Frauen entledigen sich ihrer Jäckchen, und ich beneide diejenigen, die sich für das Tragen von Sandalen e

Fazil Say und Marianne Crebassa von romantisch verklärt bis mahnend politisch

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von Katrin Dürwald „Fazil Say hat sich darüber geärgert, dass er heute Klavier üben muss, wo er doch am liebsten WM schauen würde“, erklärt mir Tülay, die ein Fan des türkischen Pianisten ist und ihm auf Facebook folgt. Das finde ich sehr sympathisch, denn ich habe auch nicht immer Lust, meinen Pflichten nachzukommen. Fazil Say ist schon oft in Hamburg aufgetreten, war 2011 auch bei Schleswig-Holstein-Musik-Festival aktiv, aber dies ist meine erste Begegnung mit ihm. Er tritt auf mit der gerade mal 31jährigen, französischen Mezzosopranistin Marianne Crebassa, einer zartgebauten Brünetten mit langen Haaren. Crebassa singt unter Begeitung des Pianisten Fazil Say französische Lieder der Spät-Romantik Am kleinen Saal der Elphi missfällt mir vor allem seine enge und spartanische Bestuhlung. Ich habe jedes Mal den Eindruck, sie hätten wieder eine Stuhlreihe mehr hineingedrückt. Der Abend beginnt mit drei Melodien von Debussy. Crebassas Stimme ist glockenrein und durchdringt mü