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König Lear scheitert am Generationenwechsel – Altern in Würde undenkbar?

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von Katrin Dürwald Warum trägt der moosgrüngekleidete Balljunge eine asymmetrische Halbglatze, und warum erinnert der behaarte Teil der Frisur an Andre Agassi? – Warum werden die zwei bösen Töchter Goneril und Regan von Männern in Frauenkleidern gespielt? Warum ist der bösartige Edmund ein Mädchen in japanischer Schuluniform? Wieso sind sowohl König Lear als auch Lord von Gloster so ahnungslos in bezug auf ihre Kinder, warum sind sie so extrem und schwanken zwischen grenzenlosem Vertrauen und maßloser Verurteilung? -Wieso drückt sich Wahnsinn durch Nacktheit aus? Auf einige dieser Fragen findet der Theaterbesucher Antworten, andere bleiben auch nach Tagen noch ohne Deutung. Sowohl rätselnd als auch fasziniert verfolgt man die Inszenierung von „König Lear“, mit der Intendantin Karin Beier die Saison im Schauspielhaus eröffnet. Die Bühne ist ein großer hellgrauer Kasten mit einem nach vorn hin schräg abfallenden Boden. Der alte König Lear alias Edgar Selge schreitet in Zeitlupente